Alte Bullette aufgefrischt
Ein Fender Bullet Bass Deluxe von 1981! Cooles Teil - den gab es in Short und Long Scale. Deluxe = Long Scale. Das war damals ein Schülermodell mit Prezi-Charme. Allerdings wiegt unser Exemplar hier 4.2 Kilo - ganz schön schwer für einen Schüler.
Mein Kunde hat mit diesem Bullet die Welt bereist, aber das ist lange her. Jetzt spielt er nur noch selten drauf. Verkaufen eines solchen Erinnerungsstücks kommt aber nicht in Frage. Also bringen wir den auf Vordermann!
An den scharfkantigen Einstellschrauben der Brücke reisst man sich schon mal die Handkante auf - also muss das verrostete Teil runter und was Vernünftiges drauf. Die Elektronik macht nur noch wenig - auch da sind wir heute besser. Ich schlage Flatwound Saiten vor - für einen coolen Motown Vibe.
Also erstmal Saiten runter, Brücke ab, Scratchplate runter und die alte Elektronik raus. Erstaunlich, trotz fehlender Isolierung brummt hier nichts.
Die neue Richter P-Elektronik passt genau. Das einteilige Schlagbrett hat die Tendenz zu bröckeln, hier ist Obacht angesagt, immer einen Winkelstecker verwenden. Aber zur Not können wir aus besserem Material ein neues Plate anfertigen.
Ich schraube den Hals ab um den Stahlstab anzuziehen. Bei der Gelegenheit lege ich einen sog. „Shim“ ein, der dafür sorgt, dass wir hier einen besseren Halswinkel einstellen können.
Jetzt ist es an der Zeit, die Pyramid Flatwounds “Gold” aufzuziehen. Die machen einen authentischen Motown Sound und, mit dem Pick gespielt, den amtlichen Sixties Ton.
Die Hiphot „Kickass“ Bridge ist eine verbesserte Version der guten alten Badass Brücke. Hiermit lässt sich Saitenlage und Intonation perfekt einstellen, und man kann sich auch nicht dran verletzen.
Fertig! Alles Bulletti! Und es ist kaum ein Unterschied zu sehen - wohl aber zu hören! Und er fühlt sich auch besser an. Wann startet die nächste Tour? Dann will ich auf die Gästeliste.